Kraftstoffe & Energieträger der Zukunft

Wie kann die Maritime Branche zur Begrenzung des Klimawandels beitragen? Deutsches Maritimes Zentrum stellt erste Zwischenergebnisse zu den Studien Kraftstoffportfolio und Wasserstoff vor.
21.04.2021

Der Ersatz von fossilen Energieträgern durch regenerative Kraft- und Brennstoffe ist ein wichtiges Thema für die Maritime Branche. Sie steht vor einem globalen Umbruch. Um die Klimaziele zu erreichen und einen Beitrag zur Begrenzung des Klimawandels zu leisten, müssen Schiffbau, Schifffahrt und Häfen sowie die in der Logistikkette angrenzenden Bereiche rasche Erfolge erzielen.

Mehr als 200 Expert*innen haben heute darüber diskutiert, welche Brennstoffe aktuell für die globale Schifffahrt zur Verfügung stehen und welche Möglichkeiten der Nutzung und der Herstellung sowie des Transports von Wasserstoff entlang der maritimen Logistikkette es heute und perspektivisch gibt.

„Das Deutsche Maritime Zentrum hat Studien sowohl zur Kraftstoffanalyse in der Schifffahrt nach Schiffssegmenten als auch zur Wasserstoffnutzung in der Maritime Wirtschaft beauftragt, mit denen wir in die Zukunft denken wollen“, sagt Claus Brandt, Geschäftsführer des DMZ. Ziel der Studien sei es, Grundlagen für den Strukturwandel zu definieren. „Wir müssen wissen, welche alternativen Kraftstoffe global vorgehalten werden können und welche Rolle Wasserstoff in der maritimen Wirtschaft spielen kann“, fährt Brandt fort.

„Es geht darum, den Schiffsverkehr CO2-frei zu bekommen. Dafür müssen wir wissen, wo welche Brennstoffe über die Welt verteilt für welche Schiffstypen zur Verfügung stehen. Auch wollen wir zeigen, welche Kraftstoffe sich wo am besten substituieren und bunkern lassen“, erläutert Ralf Plump, Referent für Schiffs- und Meerestechnik im DMZ, der die Studie über alternative Kraftstoffe betreut.

„Wenn wir Wasserstoff effektiv einsetzen wollen, müssen wir uns jetzt Gedanken über Regularien und Logistikketten machen, dabei geht es um Fragen der Wasserstoffherstellung, seiner unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten, der Speicherung, des Transports, der Distribution etc. Dabei spielen die Häfen eine zentrale Rolle,“ erklärt Katja Leuteritz, Referentin für Häfen und Infrastruktur im DMZ, die die Studie zu Wasserstoff begleitet.

Auf der Veranstaltung wurden erste Ergebnisse der Studien präsentiert. Den Auftakt bildeten zwei Impulse.
Detlef Wilde (Alfred-Wegener-Institut), stellte – in seiner Funktion als Projektdirektor für die Polarstern II – den Entscheidungsprozess für das neue Schiff dar, das so weit als möglich klimaneutral konzipiert und betrieben werden soll.

Dr. Tobias Haack (Vorstand der HADAG Seetouristik und Fährdienst AG) erklärte, wie Hamburgs ÖPNV auf dem Wasser klimaneutral wird.

Anschließend präsentierte Thomas Rust, Studienleiter zum Kraftstoff-Portfolio für den Auftragnehmer Ramboll, die Daten der Erhebung des Status quo der Kraftstoff-Arten und-Verbräuche im Schiffsverkehr weltweit. Hierbei sei auch erfasst worden, welche Alternativen es an welchem Ort gibt und zukünftig geben könnte.

Dr. Nils Meyer-Larsen (Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik/ISL), der Leiter der Studie zu Wasserstoff, erläuterte erste Ergebnisse. Die Analyse der Norddeutschen, der Nationalen und der Europäischen Wasserstoffstrategie zeige eine Lücke zwischen Energiebedarf und Energieerzeugung in Deutschland auf. In einem nächsten Schritt werden in der Studie aktuelle Technologien in Bezug auf Wasserstoff in der maritimen Branche untersucht und die damit verbundenen Prozessketten von der Herstellung zum fertigen Produkt definiert.

„Wasserstoff ist das verbindende Element zwischen den beiden Projekten“, sagte Claus Brandt am Ende der Veranstaltung, „es ist die Grundlage aller alternativen Kraftstoffe und ist immer im Spiel, wenn es um CO2-freie Schiffe, Häfen und Logistik geht.“

Beide Studien sollen im Sommer 2021 abgeschlossen und veröffentlicht werden.

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